St. Anna Kirche Nuttlar

Die St. Anna-Kirche prägt das Ortsbild (Ansicht 2013)

Heutige Innenansicht der Kirche nach der Renovierung 1992

Mutter Gottes-Statue – 13. Jahrh.

Anbau der Heilig-Kreuz-Kapelle

Im Zentrum des Dorfes wurde vermutlich in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Kapelle zum Hochheiligen Kreuz errichtet. Sie stand auf dem Vorplatz der heutigen Kirche und wurde mehrfach erweitert. Wegen Baufälligkeit und Platzmangel musste diese Kapelle im Frühjahr 1913 abgerissen werden.

Engelbert Biggemann, von 1898 bis 1952 Seelsorger in Nuttlar, hatte sich bereits viele Jahre zuvor leidenschaftlich für eine neue Kirche eingesetzt und seit 1899 unermüdlich das Geld für den Bau gesammelt. Die Grundsteinlegung der St. Anna Kirche fand am 9. Juni 1912 statt. Nach der Benediktion (Segnung) am 8. Juni 1913 erfolgte die Konsekration (Weihe) durch den Paderborner  Weihbischof Haehling von Lanzenauer am 18. Juli 1914.

Im Jahr 1920 wurde die Kirchengemeinde Nuttlar zur selbstständigen Pfarrei St. Anna erhoben. Aus finanziellen Gründen und auch bedingt durch den Ersten Weltkrieg erhielt die Pfarrkirche erst 1924 ihre drei Glocken, die am 6. April durch Pastor Biggemann geweiht wurden. Der 52 m hohe Kirchturm hatte nun endlich sein Geläut.

Im Zweiten Weltkrieg mussten die beiden großen Glocken zur Verfügung gestellt werden, um sie für die Waffenproduktion einzuschmelzen. Der Abtransport erfolgte am 24. April 1942. In den letzten Kriegstagen im April 1945 wurde der Kirchturm durch amerikanischen Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Ihre zwei neuen Glocken erhielt die St. Anna Kirche am 11. August 1948.

Viel Beachtung fanden die Kanzel und die Kommunionbank, die von den Nuttlarer Bergleuten kunstvoll aus Schiefer gefertigt worden waren. Beide wurde zusammen mit dem Hochaltar im Rahmen der Liturgiereform des 2. Vatikanums im Jahr 1974 entfernt. Die Brüstung der Orgelempore zeigt noch heute die Verwendung des heimischen Schiefers für die Ausgestaltung der Kirche. In den 1980er Jahren war es Pastor August Finke, der sich mit großer Leidenschaft für eine neue Orgel und die umfangreiche Außenrenovierung engagierte. Er motivierte die Nuttlarer erneut zu einer großen Spendenbereitschaft. 1983 wurde die Kirche als zweieinhalbjochige Pfeilerbasilika mit Stützenwechsel und einem innenpolygonalen Umgangschor sowie wegen ihrer Bedeutung für das Ortsbild unter Denkmalschutz gestellt.

 

Dieser Text stammt von der Infotafel, welche von der Dorfgemeinschaft Nuttlar e.V anlässlich des 100 jährigen Bestehens der St.-Anna-Kirche im Jahr 2014 gestiftet wurde. Die Tafel finden Sie hier im Download: