Schieferbau Nuttlar

Die Historie

Die Grube Ostwig, besser bekannt unter der Bezeichnung Schieferbau Nuttlar, ist ein historisches Schieferbergwerk am Ufer der Ruhr zwischen den Orten Ostwig und Nuttlar. Ihre Wurzeln haben die beiden Dörfer im 11. Jahrhundert. Wahrscheinlich schon zu dieser Zeit nutzten die Menschen den Schiefer, den sie hier fanden, zum Decken ihrer Dächer. Dieses lokal verfügbare Baumaterial widerstand den rauen klimatischen Bedingungen im Sauerland und war zudem selbst mit primitiven Werkzeugen leicht zu bearbeiten.

Aus den vielen kleinen Schiefer-Tagebauen entstand 1857 erst eine Kommanditgesellschaft und zehn Jahre später die Schieferbau-Actien Gesellschaft „Nuttlar“. Mit viel Idealismus trieb sie die Modernisierung und Rationalisierung vor Ort schnell voran und Dampfmaschinen erleichterten nun den Menschen die Arbeit bei der Schiefergewinnung und -verarbeitung.

Am 26. April des Jahres 1878 beschloss der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft den Vortrieb des Kaiser-Wilhelm-Stollens. In den nun folgenden 107 Betriebsjahren bis zur Stilllegung Ende 1985 entstand so ein riesiges Stollensystem auf mehreren Sohlen. Kilometerlange Gänge von Bergemauern gesäumt und große Hallen zeugen von der langen Tradition des Schieferbrechens an diesem Ort und der entbehrungsreichen schweren Arbeit zu jener Zeit. Bergbauhistorisch betrachtet zählt die Grube Ostwig zu den interessantesten Relikten einer längst vergangenen Bergbauepoche im oberen Ruhrtal, die durch ihre Unversehrtheit und Erlebbarkeit tief beeindruckt.

Selbst in der letzten Betriebsperiode wurde der Schiefer noch so gebrochen, wie es die Bergleute vor über 100 Jahren gemacht haben.  Jede Schieferplatte verließ den Berg bis zuletzt auf Loren, die alleine mit der Muskelkraft der Kumpel ans Tageslicht befördert werden mussten.

Die übertägigen Bauwerke, wie der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Bremsberg, die weithin sichtbare Schiefer-Abraumhalde selbst und Relikte der ehemaligen Verarbeitungsstätten bilden zusammen mit dem Kaiser-Wilhelm-Stollen ein komplexes System von technikgeschichtlicher Bedeutung, das sich auch heute noch erschließen und vermitteln lässt.

 

 

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